Deutschland und Großbritannien treiben eine direkte Fernverkehrsverbindung durch den Eurotunnel voran. Nach einem bilateralen Abkommen im Juli 2025 wurde am 13. August 2025 zusätzlich eine gemeinsame Absichtserklärung bekanntgegeben: Eine Taskforce soll Grenz sowie Zoll- und Sicherheitsprozesse sowie operative Details mit Infrastrukturbetreibern und interessierten Bahnen vorbereiten. Konkrete Starttermine gibt es noch nicht.
Was genau beschlossen wurde
Die Regierungen richten eine gemeinsame Arbeitsgruppe ein, die die technischen, rechtlichen und kommerziellen Voraussetzungen für durchgehende Züge zwischen Deutschland und Großbritannien erarbeitet. Im Fokus stehen Pass- und Sicherheitskontrollen (Eurotunnel-Vorgaben),Zollprozesse,der Zugang zu Bahnhöfen und die Abstimmung mit Betreibern. Ziel ist : eine komfortable, zeiteffiziente Alternative zum Fliegen.
Mögliche Linien und Fahrzeiten
In der Diskussion stehen Direktverbindungen zwischen London und deutschen Metropolen wie Frankfurt und Berlin. Für London–Frankfurt werden etwa fünf Stunden Fahrzeit und bis zu vier Züge pro Tag genannt, ein realistisches Zeitfenster für den Start sind die frühen 2030er-Jahre.
Der Status quo
Aktuell ist London von Deutschland aus nur mit Umstieg (meist in Brüssel/Paris) erreichbar. Selbst schnelle Verbindungen liegen häufig bei mindestens 6,5 Stunden.
Knackpunkte auf dem Weg zur Direktverbindung
• Grenz- und Sicherheitsprozesse: Für den Tunnelverkehr sind vorab-Kontrollen und gesicherte Bereiche an Abfahrtsbahnhöfen nötig.
• Mehrsystem Zulassung: Züge müssen in Deutschland, Belgien/Frankreich und Großbritannien zugelassen und mit den jeweiligen Zugsicherungssystemen kompatibel sein.
• Eurotunnel-Sicherheitsstandard: Spezielle Vorgaben für Fahrzeuge und Betrieb.
Warum sich der Aufwand lohnt
Die Regierungen erwarten positive Effekte für Tourismus, Wirtschaft und Beschäftigung,die Verbindung soll Handelsbeziehungen stärken und neue Reiseketten ermöglichen.
Industrie Pläne: Flotten und Kapazität
Eurostar plant, seine Flotte deutlich auszubauen, genannt werden Investitionen von rund 2 Mrd. € in bis zu 50 neue Züge, die auch künftige Deutschland-Verbindungen ermöglichen sollen.
Zeitleiste und Ausblick
• 17. Juli 2025: Großbritannien und Deutschland fixieren ihre Zusammenarbeit in einem bilateralen Abkommen, die Einrichtung einer gemeinsamen Koordinierungsgruppe wird vereinbart.
• 13. August 2025: Die deutsche Seite veröffentlicht die Absichtserklärung und bestätigt die Einsetzung der Koordinierungsgruppe.
Zeitplan / nächste Schritte: Entwicklung eines detaillierten Konzepts für Kontrollen, Fahrzeugflotten und Betriebs-Pfadplanung, anschließend Genehmigungsverfahren sowie notwendige Infrastruktur-Umbauten. Ein Start in den frühen 2030er-Jahren gilt laut Medien als möglich, bleibt jedoch abhängig vom Fortschritt der Koordinierungsgruppe.
FAQ
Wann könnten die ersten Direktzüge rollen?
Medienberichte nennen die frühen 2030er-Jahre als realistisch. Ein genaues Datum gibt es nicht,es hängt von Grenzprozessen, Zulassungen und Infrastruktur ab.
Welche Städte kommen in Frage?
Im Rennen sind vor allem Frankfurt und Berlin. Die finale Linienführung wird nach Abschluss der Arbeiten der Koordinierungsgruppe von den Branchenakteuren festgelegt
Wie werden Pass- und Sicherheitskontrollen ablaufen?
Voraussichtlich über gesicherte Bereiche und Vorab-Kontrollen am Startbahnhof, wie es bei Tunnelverkehr üblich ist.